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Fasching
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Fasching

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Darmstadt

Moderator/in: Die Faschingszeit ist kurz vor dem Höhepunkt. Heute ist Faschingssonntag, morgen Rosenmontag. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Bist du auch so ein Fassenachter?

Na, es geht so. Aber ab und an schmeiß ich mich schon mal gerne ins Getümmel. Außerdem lieben es meine Kinder, sich zu verkleiden. Also: Ich bin schon regelmäßig dabei. Und dieses Jahr freue ich mich als Pfarrer ganz besonders auf den Zug morgen in Mainz.

Warum denn das?

Weil da – wegen des großen Reformationsjubiläums – zum ersten Mal ein eigener Lutherwagen dabei sein wird. Luther ist 3,50 groß, hat einen Hammer in der Hand und man sieht, wie er vor 500 Jahren seine 95 Thesen an die Wittenberger Schlosstür geschlagen hat. Und deren Botschaft, dass man sich den Himmel nicht kaufen, sondern nur schenken lassen kann, finde ich auch heute klasse. Weil sie etwas unglaublich Befreiendes hat.

Passt das überhaupt zusammen: Luther und der Karnevalsumzug in Mainz?

Ich finde schon. In Mainz wurde der Buchdruck erfunden, der Luthers Bibelübersetzung zum Durchbruch verhalf, Luther war jemand, der total gerne gefeiert hat, und sein Motto war ja: „Lasst uns den Leuten aufs Maul schauen.“ Also: Wenn man die Schönheit des Glaubens vermitteln will, dann muss man so reden und feiern, wie es die Leute sonst auch tun. Insofern hätte ihm ein Karnevalswagen im Faschingstrubel bestimmt gefallen.
 

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