
Berlinale
Moderator/in: Heute beginnen die 67. Internationalen Filmfestspiele in Berlin, die Berlinale, bei der ja unter anderem der „Goldene Bär“ für den besten Film verliehen wird. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Gibt’s denn dieses Jahr besondere Highlights?
Klar. Das Filmland Mexiko steht im Fokus, es wird zum ersten Mal ein Dokumentarfilmpreis verliehen, und es gibt einen Förderpreis für Nachwuchsfilmer. Vor allem aber hat Dieter Kosslick, der künstlerische Leiter, schon im Vorfeld angekündigt, dass die Filme dieses Jahr besonders auf die aktuelle Weltsituation reagieren.
Heißt das: Sie sind sehr politisch?
Nicht unbedingt. Es sind vor allem viele Filme dabei, die Mut zum Leben machen. Offensichtlich ist es den Filmschaffenden sehr wichtig, in einer Zeit, in der viele Menschen unsicher sind, die schönen Seiten des Daseins hervorzuheben und in ihren Geschichten zu zeigen, wie wir das Positive wieder entdecken können. Im Grußwort der Berlinale wird sogar Hölderlin zitiert: „Wo aber Gefahr ist, da wächst das Rettende auch.“
Glaubst du, dass Geschichten Menschen wirklich motivieren können?
Und wie! Ich meine: Schon Jesus hat den Leuten vor allem gute Geschichten erzählt. Keine Vorträge, keine Abhandlungen, keine Moralpredigten. Ich behaupte mal: Die Gleichnisse Jesu, das waren die Filme der Antike. Und wenn Jesus den Leuten zum Beispiel die dramatische Geschichte von einem verlorenen Sohn erzählt hat, der seinen Vater verlässt und als er Jahre später zurückkommt, vom Vater mit offenen Armen empfangen wird, dann war das schon vor 2000 Jahren „Kino im Kopf“. Geschichten, die Mut zum Leben machen. Darum bin ich auf die Berlinale echt gespannt.





